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Freitag, 3. Juni 2011

Besteigung Gunung Rinjani (3726m) - Erste Erkundung Lomboks und der Gili Islands

Hallo zusammen,

der Semesterbreak ist jetzt leider auch schon wieder vorbei und wie versprochen folgt nun von mir (Alex) der Bericht und Bilder von der Besteigung des Vulkans Rinjani auf Lombok, der östlich gelegenen Nachbarinsel Balis. Zudem besuchte ich für jeweils eine Nacht die Gili Islands und Senggigi (Westlombok).


Besteigung Gunung Rinjani (3726m)






Anreise

Per Fähre und samt Roller wurde von Padangbai nach Lembar auf Lombok übergesetzt. Die Fähre pendelt alle 1,5 Stunden rund um die Uhr zwischen Bali und Lombok. Kosten für einfache Überfahrt mit Roller waren 101000 Rupiah (ca.9€) und die Fahrtdauer betrug 3,5h. 
Der Matthias (Claudias Bruder) begleitete mich auf meiner Tour durch den Rinjani National Park. Wir starteten 8 Uhr morgens und waren gegen 17.30 Uhr in Senaru, dem Bergdorf im Norden Lomboks. Dort gibt es unzählige Anbieter für Rinjani Touren und einfache Übernachtungsmöglichkeiten. Durch die 4 stündige Rollerfahrt von Lembar nach Senaru haben wir doch auch gleich einen großen Teil Lomboks gesehen. Eindrücke: Moscheen anstatt Hindutempel, Palmenwälder, Pferdekutschen, viel weniger Verkehr als auf Bali, einsame Strände - Lombok ist wirklich wunderschön!



Wir haben eine 3 Tagestour im voraus gebucht, welche uns bei Eigenanreise ca. 1.100.000 Rupiah (ca.90€) kostete. Ich buchte unsere Tour direkt per Mail bei einem lokalen Organisator, dies ist viel günstiger, als über Reiseveranstalter auf Bali zu buchen. Inklusive Übernachtung vor dem Tourstart in Senaru, drei warme Mahlzeiten am Tag, Wasser, Ausrüstung (Zelt, Schlafsack, Isomatte), Guide und Porter. 
E-mail Kontakt: hardykrugerrinjanitrack@gmail.com
Wir waren mit dem Ablauf, Essen und Ausrüstung zum größten Teil sehr zufrieden. Inwieweit die Zelte aber starken Regenfällen stand gehalten hätten, bleibt offen. Man kann aber davon ausgehen, dass wir nicht trocken geblieben wären. 

Tourablauf

Tag 1: Tourstart um 8 uhr morgens. Fahrt per Auto von Senaru nach Sembalun. Aufstieg vom Osten her (Sembalun ca. 800m) ins Basislager am Kraterrand auf ca. 2800m Höhe. Ankunft im Basislager ca. 17 Uhr, Abendessen, früh schlafen legen.
Tag 2: Start um 3 Uhr nachts zum Gipfel über Kratergrad durch lockeren Vulkanssand und Gestein. Ankunft am Gipfel (3726m) ca. 5-6 Uhr (vor Sonnenaufgang). Ab ca. 6.30 Uhr Abstieg ins Basislager. Frühstücken danach Abstieg zum Kratersee und den heissen Quellen auf ca. 1800m. Mittagessen danach Aufstieg zum Kraterrand auf der gegenüberliegenden Seite. Lager beziehen auf ca. 2600 m. 

Tag 3: Ab 8 Uhr Abstieg ins Bergdorf Senaru auf ca. 800m. 

Zur Mückenproblematik auf der Insel Lombok, welche als Malaria gefährdetes Gebiet gilt, ist zu sagen, dass ich keinen einzigen Stich hatte bei normalen Schutzmaßnahmen (Sprays, Moskitonetz). Ich verzichtete auf Prophylaxetabletten und empfinde es im nachhinein als richtige Entscheidung. Auf dem Vulkan begegnet man auch kaum einer Mücke, was an den niedrigen Temperaturen liegt.

Tag 1

Tourstart um 8 uhr morgens. Fahrt per Auto von Senaru nach Sembalun. Aufstieg vom Osten her (Sembalun ca. 800m) ins Basislager am Kraterrand auf ca. 2800m Höhe. Ankunft im Basislager ca. 17 Uhr, Abendessen, früh schlafen legen.
Nach einer Nacht in Senaru bei Hardy Krüger in einem einfach Homestay trafen wir zum Frühstück die restlichen Teilnehmer unserer Wandertruppe. Vier Deutsche (Lisa, Laura, Caro und Martin) sowie Bill,ein Bilderbuch Aussie. Um 8 Uhr gings dann mim Auto Richtung Sembalun, dem Startpunkt des ersten Aufstiegs.

(v.l. Martin, Laura, Matthias, Alex)


 Nach der Anmeldung im Office des Nationalparks gings dann auch endlich los.


Den Gipfel zumindest morgens, da klare Wetterverhältnisse , noch fest im Blick! Der Anstieg begann sehr gemächlich und war optimal um den Kreislauf in Schwung zu bekommen. Die Wegverhältnisse sind auf der gesamten Tour sehr gut gewesen. Das war ich von meiner Tour auf den Gunung Agung nicht gewohnt, aber der Rinjani wird täglich von dutzenden Bergsteigern in Angriff genommen, was klare Pfade zur Folge hat. Der Aufstieg ins Basislager erinnerte durch die Wiesen und Wälder fast an bayerische Verhältnisse. Doch wenn man ein paar schwarzen Affen über den Weg läuft wird man sich wieder bewusst, wo man sich hier rumtreibt...


Umso später die Stunde umso bewölkter wurde es und so kämpfte man sich langsam aber sicher durch die Wolkendecke Richtung Basislager. Wir hatten Glück und so wurden wir kein einziges mal vom Regen überrascht, doch ist das Wetter hier unberechenbar und regentaugliche Kleidung für den Fall, ein Muss!
Der Aufstieg am ersten Tag war gut zu machen und ein gemütlicher Auftakt unserer Tour! Kurz vorm Sonnenuntergang erreichten wir unser Basislager auf 2800m. Abendessen bei genialer Kulisse und dann ab ins Bett, die nächste Nacht sollte kurz werden.
Die Temperaturen waren tagsüber auf 2800m um die 16 Grad. Über Nacht gings in den einstelligen Bereich.

Basiscamp

Basiscamp mit Blickrichtung Kratersee (von Wolken bedeckt)

Caro und Martin, im Hintergrund der gegenüberliegende Kraterrand

Versammelte Truppe, v.l. Alex, Bill, Lisa, Laura, Martin, Caro, Matthias



Tag 2

Start um 3 Uhr nachts zum Gipfel über Kratergrad durch lockeren Vulkanssand und Gestein. Ankunft am Gipfel (3726m) ca. 5-6 Uhr (vor Sonnenaufgang). Ab ca. 6.30 Uhr Abstieg ins Basislager. Frühstücken danach Abstieg zum Kratersee und den heissen Quellen auf ca. 1800m. Mittagessen danach Aufstieg zum Kraterrand auf der gegenüberliegenden Seite. Lager beziehen auf ca. 2600 m. 



Start klar um 3 Uhr um mit minimalem Gepäck Richtung Gipfel aufzubrechen. Der restlichen 1000 Höhenmeter waren nun etwas knackiger und vor allem die letzten 200 Höhenmeter im lockeren Vulkanssand gingen auf Kraft und Lunge. Die Höhe und das schlechte Vorrankommen im lockeren Sand machten die Sache sportlich. Ich ging nach den ersten Höhenmetern vorne Weg, da ich es rechtzeitig zum Sonnenaufgang nach oben schaffen wollte, dabei überholte ich die vorrangegangen Teams und war somit in dieser Nacht um 5 Uhr der erste auf dem Gipfel! Ein geniales Gefühl! Der Aufstieg war fast komplett ohne Stirmlampe zu machen, da der Mond hell genug schien. Ich wartete dann windgeschützt etwas unterhalb vom Gipfel bis ca. 5:45 Uhr auf die ersten Sonnenstrahlen, welche ich dann zusammen mit dem Matthias und der Caro genießen durfte, die noch rechtzeitig eintraffen. Warme Kleidung war hier Pflicht, es hatte etwa 5 Grad, dazu kam starker Wind. In dieser Nacht schafften es von den ca. 40 Leuten im Basislager etwa 15 rechtzeitig auf den Gipfel.

Die Sonne kündigt sich am Horizont auf 3726 m an.


Die tapferen Gipfelstürmer, die Caro (in der Mitte am Boden) hatte etwas mit der Kälte zu kämpfen.
 Bei klaren Verhältnissen, konnte man die geniale Aussicht genießen!



 Kratersee mit neuem aktiven Vulkan, welcher aus dem See ragt.



Gunung Agung auf Bali am Horizont zu erkennen, davor die drei Gili Islands, welche an der Westküste vor Lombok liegen.




Um ca. 6.30 Uhr brachen wir Richtung Basislager auf, der Abstieg war über die Kratergrad aufgrund der lockeren Bodenverhältnisse im Rutschverfahren schnell zu bewältigen. 

In der Mitte des Bildes ist die Aufstiegsrampe zu erkennen.


 Die Rampe, die auf den letzten Höhenmetern einige Bergsteiger scheitern lies.




Der Gipfel des Rinjani.



Basislager vom Kraterrand aus, am Zeltplatz wartete schon Frühstück und eine Horde Affen, welche was vom Essen abstauben wollten...

Nach dem Frühstück wurde zum Kratersee und den heissen Quellen abgestiegen. Vorm Mittagessen gings zum Baden in Quellen, mal wieder etwas das Gefühl von Sauberkeit spüren!


Einer unserer fleisigen Porter, welche sich sehr gut um Zeltaufbau und Essen kümmerten!

Vulkan im Kratersee und ein paar entspannte Fischer.

Auf dem Weg zu den heissen Quellen!

Nach dem Mittagessen gings nochmal 1000 Hm hoch ins nächste Nachtlager auf den Kraterrand, diesmal dem Gipfel gegenüber gelegen. Nach der Erklimmung des Kraterrands gings noch 200 Hm tiefer um angenehmere Temperaturen für die Nacht zu sichern. Der Sonnenuntergang im Lager war mal wieder genial! Aber seht selbst...

Auf dem Kraterrand im Hintergrund der Gipfel des Rinjani, auf welchem wir am morgen noch gestanden haben.




Nach so einem langen Tag konnten wir alle gut einschlafen...
Tag 3
Ab 8 Uhr Abstieg durch tropische Regenwälder ins Bergdorf Senaru auf ca. 800m.

Bald wars dann geschafft, die Anstrengungen der letzten Tage war für die meisten immer härter zu spüren.

Ich traff dann um ca. 11 Uhr in unserem Homestay in Senaru ein, wo ich in Ruhe duschen und Mittagessen konnte, es war geschafft der zweithöchste Vulkan Indonesiens war bestiegen.

Fazit: Eine geniale Tour! Landschaftlich wunderschön und einmalig, Konditionell anspruchsvoll aber machbar, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wären zu empfehlen. Genügend warme Klamotten lassen einen das Ganze noch mehr genießen! Für jeden begeisterten Wanderer ein absolutes Muss!


Gili Trawangan
 

Nach dem Abstieg ging es direkt weiter für mich nach Bangsal, um von dort auf Gili Trawangan überzusetzen. Der Matthias traff sich mit der Claudi in Senggigi. Ich hatte einen sehr schönen Abend und nächsten Tag auf Gili Trawangan und werde ganz sicher nochmal zurück kommen, um alle drei paradiesisch schönen Gili Islands nochmal ausführlich zu erkunden.

Überfahrt von Bangsal nach Trawangan per Public Boat für 10.000 Rupiah (ca. 90 cent)

Lombok im Hintergrund





Nach der Nacht auf Trawangan gings am nächsten Nachmittag Richtung Senggigi. Der touristischen Schaltzentrale Lomboks. Dabei fuhr ich die geniale Küstenstraße von Bangsal nach Senggigi hinunter. Absolut zu empfehlen diese mit dem Roller zu erkunden, eine Palmenwaldbucht nach der anderen, weisse Strände und den Gunung Agung auf Bali zur Meerseite im Blick!


Senggigi
Ich verbrachte die Nacht in einem netten von einem Balinesen geführten Homestay und brach am nächsten Morgen früh auf, um eine Fähre am Vormittag Richtung Bali zu erwischen.

Traditioneller Zweikampf junger Männer am Abend in Senggigi.

Eine der vielen wunderschönen Buchten an der Westküste.

Der Sonneuntergang am Strand von Senggigi, im Hintergund Bali mit dem Gunung Agung.

Am nächsten Tag gings Richtung Fähre und ich war am frühen Nachmittag wieder daheim in kerobokan auf Bali! 

Ich werde auf jedenfall nochmal nach Lombok reisen, um den Süden samt Kuta zu erkunden. Außerdem werden die Gili Islands nochmal besucht. Lombok hat mich vollends begeistert! Diese Insel wird bei weitem noch nicht so vom Tourismus geprägt und gerfordert, wie Bali! 
Ruhige und vereinsamte Ecken sind einfach viel leichter zu finden...

Alle Bilder sind auch hier in Webalbumform zu sehen: Rinjani Webalbum

Hoffe euch hat der Beitrag gefallen! Bis bald und liebe Grüße,
euer Alex


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